Wärmebildkameras sind in der Lage, auch so kleine Tiere wie Igel oder Junghasen in der Fläche sichtbar zu machen. Igel beispielsweise tragen Sie bitte einfach aus der Fläche und lassen ihn nach der Mahd wieder frei. Junghasen dagegen werfen häufig noch Fragen auf, die Dr. Ulrich Voigt von der TiHo Hannover für Sie beantwortet:
Herzlichen Dank!
Die Häsin wurde von der Natur mit ganz besondere Fähigkeiten ausgestattet: Sie hat im Jahr bis zu 6 Würfe mit 2 bis zu 5 Jungen. Die Tragezeit beträgt 42 Tage und die Häsin ist in der Lage, in verschiedenen Stadien tragend zu sein, sprich: die Föten sind unterschiedlich weit entwickelt. Das nennt man Superfötation.
Wirft die Häsin ihre Jungen, verbleiben diese in den ersten 2 bis 3 Tagen an einer Stelle. Danach vereinzeln sich die Junghasen selbständig und bleiben in ihrem jeweiligen Tagesversteck.
Ca. 2 Stunden nach Sonnenuntergang kommen sie zu einem Treffpunkt, an dem die Häsin sie einmal pro Tag säugt. Das dauert nicht sehr lange und der Nachwuchs zieht sich danach wieder in seine Verstecke zurück.
Wird also ein Junghase gefunden, wird davon ausgegangen, dass er sich zu dem Zeitpunkt gerade in seinem Tagesversteck befindet.
Nehmen Sie ihn bitte ebenfalls mit Handschuhen und Gras aus der Fläche, sichern Sie ihn und setzen ihn nach der Mahd an einem geschützten Platz wieder aus. Dieser Platz sollte nicht weiter als 150 Meter vom Fundort entfernt sein. Anders als ein Kitz wird der Junghase weder nach der Mutter rufen, noch sie ihn abholen. Sein Orientierungssinn hilft dem Tier abends, den Treffpunkt wieder zu finden.
Denken Sie daran:
Bliebe der Junghase während der Mahd in der Fläche, wäre dies sein sicherer Tod. Versetzen Sie ihn, hat er eine sehr große Chance, am Leben zu bleiben.
Könnte es auch ein Wildkaninchen sein, das im Gras gefunden wurde?
Nein. Kaninchen leben im Bau. Dort sind die Jungen nicht von der Mahd betroffen. Feldhasen dagegen leben oberirdisch.